Ist Transgender eine Persönlichkeitsstörung?

Shownotes

F64. Störungen der Geschlechtsidentität

F64.0 Transsexualismus F64.1 Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen F64.2 Störungen der Geschlechtsidentität des Kindesalters F64.8 Sonstige Störungen der Geschlechtsidentität

Quelle: WHO/ 2004

Transgender-Menschen gelten der neuen Krankheitsklassifikation der Weltgesundheitsbehörde (WHO) zufolge nicht länger als krank: Transsexualität wird im jetzt von der WHO veröffentlichten, überarbeiteten System unter dem Überbegriff "sexueller Gesundheitszustand" ("sexual health condition") geführt und als "Geschlechtsinkongruenz" bezeichnet. Zugrunde liegt nun nicht mehr ein einfaches Zweigeschlechter-Modell, in dem ein Mensch eindeutig weiblich oder männlich sein muss.

Quelle: WHO 2024

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00:00:00: Herzlich willkommen zum Podcast "Die die gesunde Praxis".

00:00:03: Der Podcast für alle, die entweder gesund bleiben oder gesund werden wollen.

00:00:08: Hallo Nina, wie geht es dir?

00:00:27: Hallo Sven, herzlich willkommen in unserem Podcast "Die gesunde Praxis".

00:00:33: Mir geht es gut, vielen Dank. Wie geht es dir?

00:00:36: Ja, prima. Wie hast du heute Nacht geschlafen?

00:00:39: Richtig scheiße.

00:00:42: Ah, du bist Mutter, da darf man solche Wörter benutzen.

00:00:47: Ah fuck, ich habe schon wieder scheiße gesagt, ne?

00:00:50: Und jetzt auch noch fuck.

00:00:52: Dann lassen Sie das Ganze gleich noch voll machen.

00:00:55: Dann sagen wir noch "Morenkopf" und "Negakus".

00:00:58: Oh Gott, das willen.

00:01:01: Gibt es noch alles für den Dackel, alles für den Club?

00:01:04: Darf man das eigentlich heutzutage noch sagen?

00:01:07: Oh Gott, das hätte ich irgendwie verdrängt oder vergessen.

00:01:11: Alles für den Dackel, geil.

00:01:14: Also ansonsten, es gibt auch Störungen der Geschlechtsidentität

00:01:20: als psychiatrisches Krankheitsmerkmal.

00:01:22: Das habe ich noch gelernt.

00:01:24: Damals sagte man nicht divers oder quer oder sonst irgendwas,

00:01:29: sondern das waren psychiatrische Diagnosen.

00:01:32: Solange bin ich schon im Geschäft.

00:01:34: Ich habe tatsächlich am Wochenende eine total spannende Unterhaltung

00:01:41: mit einer 16-Jährigen gehabt, genau zu diesem Thema.

00:01:45: Aber das greifen wir bestimmt mal in einer anderen Folge irgendwie auf.

00:01:51: Aber das war sehr interessant.

00:01:54: Ein neuen Blickwinkel zu Diversität und wie divers mit Geschlechtern umgegangen wird.

00:02:02: Okay.

00:02:04: Ich will doch kurz, wenn du es jetzt schon in den Cliffern hast.

00:02:07: Wir kommen ja gleich zum Schlaf dann.

00:02:10: Weil das raubt ja auch vielen Menschen den Schlaf.

00:02:14: Wenn die jetzt nicht erfahren, ja, ich sehe schon, ich sehe schon,

00:02:18: ich komme nicht drum herum.

00:02:20: Ich habe tatsächlich dieses ganze Rumge-Eire mit irgendwelchen Begrifflichkeiten mittlerweile.

00:02:25: Ich finde, Frauen geht es nicht besser, weil ge-gendert wird.

00:02:29: Wenn man eine Frau respektlos behandeln möchte, kann man das auch, wenn man gendert.

00:02:33: Und wenn man eine Frau respektvoll behandelt, oder behandeln möchte,

00:02:38: dann muss man nicht gendern, um das tun zu können.

00:02:41: Aber dadurch, dass ich ja viel mit Männern arbeite,

00:02:43: viele Männer haben mittlerweile Angst,

00:02:45: ihre eigenen Frau an Hintern zu fassen, weil sie denken,

00:02:47: jetzt kriegen sie gleich eine Anzeige.

00:02:49: Und auch mit dem Gendern, dass jetzt bei, wenn man nicht gendert,

00:02:57: dann muss man halt akzeptieren, dass die Hälfte der Bevölkerung gendern möchte.

00:03:01: Und wenn man gendert, muss man akzeptieren, dass die Hälfte der Bevölkerung es nicht möchte.

00:03:05: Und wenn jetzt heute jemand in eine, so Fälle habe ich jetzt eben auch,

00:03:10: habe ich auch im Internet drüber gelesen,

00:03:12: wenn heute ein Mann meiner Tochter, ich habe keine Tochter, aber wenn ich eine hätte,

00:03:18: ein Mann geht meiner Tochter auf die Darmtoilette hinterher,

00:03:21: weil er sich gerade wie eine Frau fühlt, hätte ich echt ein Problem mit.

00:03:25: Ja, und ich finde, es gibt einfach viel wichtigere Probleme auf der Welt,

00:03:34: als sich den Animositäten verschiedener Minderheiten zu viel Gedanken gutzuwitmen.

00:03:46: Und ich finde, die Welt, die Menschheit und die Evolution hat in den vergangenen

00:03:53: zigtausend Jahren ganz gut mit Mann und Frau funktioniert.

00:03:57: Aber jetzt bin ich auf deine Geschichte gespannt.

00:04:01: Ja, also ich habe mich mit einer jungen 16-jährigen Unterhalten,

00:04:05: bei denen an der Schule, sie kommt von einem Mädchengymnasium,

00:04:11: ist auf eine dann staatliche Schule gewechselt und wir sind dann auf das Thema Diversität gekommen

00:04:24: und dann natürlich blieb das Gender nicht weit und sie sagt, sie ist da eigentlich total neutral.

00:04:29: Wenn die Leute gendern wollen, dann sollen sie gendern, aber wenn sie es nicht wollen,

00:04:34: ist es auch in Ordnung, hat da eigentlich wenig Partei bezogen und das spannende fand ich dann,

00:04:40: aber wir sind dann eben auch auf die Genderfluide Bewegung gekommen

00:04:51: und das war für mich tatsächlich eher ein neueres Feld.

00:04:56: Also ich hatte das natürlich auch schon gehört und mich auch schon ein bisschen damit befasst.

00:05:01: Aber das was sie mir sagte, war, dass es bei der Genderfluidität nicht um das Geschlecht geht,

00:05:12: um das biologische Geschlecht, sondern eher um das soziale Geschlecht

00:05:18: und darum wie Rollen verteilt werden und wie Rollen gelebt werden.

00:05:23: Und das war dann tatsächlich eine sehr interessante Diskussion, die wir an dem Abend hatten,

00:05:30: darüber wie das bei uns in den Köpfen verankert ist mit biologischen Geschlecht und sozialem Geschlecht,

00:05:37: wer welche Rollen übernimmt und wie das von den Jugendlichen heutzutage,

00:05:43: natürlich nicht von allen, aber von einigen, wie so eine kleine Rebellion gestartet wird,

00:05:49: zu sagen, dass sie mit der Rollenverteilung, so wie sie im Moment ist, nicht einverstanden sind,

00:05:56: dass sie mit den Rollen, die ich sage mal in Anführungszeichen von oben vorgegeben werden,

00:06:04: nicht einverstanden sind und das nutzen, indem sie sagen, ok, dann kleide ich mich so,

00:06:12: dass es erst mal nicht direkt zu sehen ist, welches Geschlecht bin ich,

00:06:16: weil mir es wichtig ist, dass auf den Menschen geguckt wird und nicht auf äußere Geschlechtsmerkmale.

00:06:23: Somit im Zentrum der Bewegung, zumindest von dem, was die junge Dame mir gesagt hat,

00:06:30: eigentlich der Humanismus steht, den Menschen als Individuen zu betrachten

00:06:37: und losgelöst von irgendwelchen sozialen Normen. Das fand ich sehr spannend.

00:06:43: Ich finde trotzdem nicht, dass man, also zum einen ging es den Menschen,

00:06:51: was soziale Gerechtigkeit angeht, noch nie besser als in der momentanen Zeit, in der wir leben.

00:06:58: Ein paar Jahre zurück war Vergewaltigung in der Ehe noch straffrei,

00:07:03: durften Frauen in Deutschland ohne Einwilligung ihres Mannes keinen Beruf ausüben.

00:07:08: Also ich finde, da hat sich enorm viel getan und das ist ja auch auf dem richtigen Weg

00:07:12: und da muss man jetzt aber nicht ein drittes Geschlecht irgendwie reinholen

00:07:17: oder dass man nicht mehr von, wie war das, nicht mehr von Mutter und Vater spricht,

00:07:24: sondern nur noch von Erziehungsberechtigten und sowas, dass Kinderbücher umgeschrieben werden.

00:07:32: Ich finde das alles sehr übertrieben. Zumal wenn man Blick in die Kindergärten wirft,

00:07:37: die ja jetzt auch Kindertagesstätten heißen müssen, weil die Kinder den ganzen Tag dort sind

00:07:42: und es ist kein Garten, die in den Kinder eingepflanzt werden,

00:07:46: dann sieht man trotzdem, dass es deutlich weniger Jungs gibt, die von sich aus, von klein auf,

00:07:53: mit einem Jahr zu einer Puppe greifen und deutlich weniger Mädchen, die zu irgendwelchen Bohrmaschinen greifen.

00:07:59: Also es scheint tatsächlich irgendeine automatisch von innen heraus gewünschte Rollenverteilung zu geben

00:08:06: und da rennen dann die Jungs den Mädchen hinterher und nicht unbedingt den Jungs

00:08:10: und die Mädchen rennen den Jungs hinterher und nicht unbedingt den Mädchen.

00:08:14: Also wenn man einfach mal den Ball flach hält und sagt, lasst die Leute doch einfach machen,

00:08:23: aber man muss doch jetzt nicht jede Eigenart gleich so hochstellisieren.

00:08:29: Ich habe in meiner Schulzeit, da sind viele in Schwarz rumgelaufen

00:08:34: und alles war irgendwie schwarz, die Füße, die Fingernägel, auch unten drunter, die Zähne, die Haare, der Humor, die Seele, alles war schwarz.

00:08:47: Und dann sind viele mit diesem Palästinenserschal rumgelaufen, ohne zu wissen, welche Bedeutung der hat.

00:08:56: Der Nächste hat keine Ahnung, was gemacht.

00:09:00: Also ich finde einfach, dass unsere Gesellschaft auch international sich absolut lächerlich macht,

00:09:10: weil dem so viel Bedeutung beigemessen wird.

00:09:13: Wenn es Gender-Tolletten gibt, dann macht man halt einfach Unisex-Tolletten.

00:09:18: In Polen eine Toilette für alle.

00:09:20: Bei uns drei Toiletten.

00:09:22: Irgendwann haben wir fünf Toiletten, keine Ahnung.

00:09:25: Wir kriegen es noch nicht mal hin, behindertengerecht unsere Gesellschaft aufzubauen,

00:09:30: dass man mit dem Rollstuhl überall vernünftig hinkommt, geschweigend mit dem Kinderwagen.

00:09:35: Da muss ich doch nicht darüber nachdenken, ob irgendjemand, der gerade nicht weiß, ob er Männlein oder Weiblein ist, eine eigene Toilette bekommt.

00:09:44: Da glaube ich einfach, dass da eine falsche Priorität gesetzt wird.

00:09:56: Denn dann muss ich wirklich viele andere Bereiche in unserer Gesellschaft auch angucken.

00:10:02: Da muss ich mir überlegen, was mache ich denn zum Beispiel mit Menschen, die ja, Vegetarier sind.

00:10:12: Brauchen die einen extra Bereich, weil ihnen nicht zumutbar ist, sich Leichenteile anzugucken im Supermarkt.

00:10:21: Was mache ich mit Leuten, die trockene Alkoholiker sind?

00:10:26: Muss ich die schützen?

00:10:28: Weil das ist ja eine Krankheit gewesen.

00:10:31: Alkoholismus gilt ja nicht als schlechte Algengewohnheit, sondern als Krankheit.

00:10:35: Also muss ich diese Menschen schützen vor möglichen Vermischungen, so wie man das bei Glutenunverträglichkeit macht,

00:10:44: dass ein Barkeeper garantiert, kein Glas irgendwie halb gespült haben könnte.

00:10:52: Und da die Apfelschäule rein macht oder was auch immer.

00:10:59: Was ist, wenn eine 14-Jährige sagt, sie fühlt sich wie eine 18-Jährige und irgendwelche Ansprüche stellt, dass sie früher studieren möchte?

00:11:10: Was ist, wenn ich als Mann sage, ich möchte eine Ausbildung zur Hebamme machen?

00:11:17: Wäre ich damit offenen Armen empfangen vom Bewerbungsgespräch bis zum Kreißsaal?

00:11:24: Oder jetzt gab es einen Tag Boys' Jobs, Girls' Jobs, wo man bewusst mischt.

00:11:32: Ich meine, das braucht man doch alles gar nicht.

00:11:35: Sondern man kann doch einfach ganz normal leben, so wie es normal ist.

00:11:39: Und die gesellschaftliche Entwicklung wird das dann schon zeigen.

00:11:43: Warum muss man das von oben herab denn definieren?

00:11:46: Und auch Frauenquoten.

00:11:50: Wir haben es jetzt gerade selbst in der Grundschule meines Zones, da ist demnächst ein Fußballspiel.

00:11:56: Und da gibt es eine Mädchenquote.

00:12:00: Es wird aber nie von einer jungen Quote gesprochen.

00:12:03: Und wenn ich jetzt auch ein Fußballspiel gewinnen möchte, dann setze ich doch einfach die besten Spieler da rein.

00:12:09: Und wenn die besten Spieler einfach überwiegend Mädchen sind, dann setze ich überwiegend Mädchen rein.

00:12:14: Und wenn die besseren Spieler überwiegend Jungs sind, dann überwiegend Jungs.

00:12:19: Oder jetzt ist man dann überlegen bei Sportveranstaltungen den Unterschied zwischen Männern und Frauen in der Wertung aufzuheben.

00:12:29: Aber es gibt so viele Ungerechtigkeiten da, die dadurch entstehen.

00:12:36: Weil allein, ich glaube, der 100 Meter Lauf, die Bestzeit der Frauen,

00:12:42: wurde in den letzten Jahren von jugendlichen Jungs überboten.

00:12:48: Also hätten die überhaupt im sportlichen Wettbewerb gar keine Chance.

00:12:53: Und da denke ich mir manchmal, die Menschen, die diese Entscheidungen treffen, was qualifiziert jemanden.

00:13:03: In diesem Bereich eine Regelung oder ein Gesetz vielleicht sogar zu verabschieden,

00:13:16: das so tiefgreifend auf die soziale Struktur in Deutschland einwirkt.

00:13:22: Und abschließend dazu noch, wenn jemand die Corona-Pandemie miterlebt hat und mitbekommen hat, wie Menschen angefeindet wurden,

00:13:37: die keine Maske getragen haben, die sich nicht impfen lassen wollten, was für ein Mob wir tief in uns drin sind.

00:13:45: Da muss ich ganz ehrlich sagen, da ist diese ganze Schönerederei von wegen, ich bin tolerant.

00:13:51: Ich hänge mir eine Regenbogenfahne ins Fenster.

00:13:54: Ich finde jeden Schwulenlesbe, jeden halbschwulenlesbe und jeden, der nicht weiß, ob man, Frau, Divers oder heute gerade man känguru ist, finde ich toll.

00:14:10: Das ist doch aus meiner Sicht alles nur eine Spaß.

00:14:16: Während der Corona-Pandemie-Zeit haben wir doch genau erlebt, wie die Menschen wirklich ticken.

00:14:22: Und sobald mein Nachbar irgendwie anders ist als ich es für richtig halte, hasse ich ihn.

00:14:30: Eigentlich hasse ich ihn, weil er anders ist als ich.

00:14:34: Und das haben wir in der Corona-Pandemie ganz massiv erlebt.

00:14:39: Menschen, die angefeindet wurden, weil sie keine Maske hatten, Menschen, die wirklich in der Öffentlichkeit im Freien beleidigt wurden,

00:14:48: Menschen, die bei Weitspazier gingen, bei denen sie alleine waren, angegangen wurden, wenn jemand zufällig vorbeikam.

00:14:56: Also Menschen, die wirklich auch, weil sie sich nicht impfen lassen wollten, ihren Job verloren haben irgendwann, als sie Impfpflicht für Pflegeberufe rauskam.

00:15:05: Menschen, die bei sich nicht impfen lassen wollten, wirklich mit Ständigen diesen Tests penetriert wurden.

00:15:11: Künstler, die an die existenzielle Bedrohung gebracht wurden.

00:15:17: Ich glaube, wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann möchte jeder Mensch, dass einfach alle anderen in diesem Land genauso sind wie man selbst.

00:15:29: Und weil das nicht funktioniert, tut man so, als würde man so tolerant sein.

00:15:37: Aber ich glaube tatsächlich, und das sage ich jetzt mal ganz grausam, wir können uns überlegen, ob wir diesen Teil jetzt überhaupt senden wollen in diesem Podcast oder nicht.

00:15:45: Aber ich glaube, dass wir alle im tiefsten unseres Herzens riesengroße Arschlöcher sind.

00:15:54: Und in Kriegssituationen erlebt man, wie schnell die Menschen wirklich zu Bestien mutieren und während der Corona-Pandemie haben wir es schön gesehen.

00:16:03: Und wenn ich mir so bestimmte Diskussionen anhöre und die Menschen ein bisschen Alkohol getrunken haben, dann merkt man das gleiche auch.

00:16:11: Und wenn man sieht, wie schnell man Leute manipuliert, wir beide haben uns mit Hypnose beschäftigt, wie schnell man jemandem dazu bringt, etwas zu tun oder zu sagen, was eigentlich nicht korrekt ist.

00:16:23: Ich habe in einem anderen Video tatsächlich mal erzählt, dass bei uns hier im Dorfladen Morenkopfbrötchen verkauft werden.

00:16:31: Ich habe das zu oft wiederholt, als dass man es hier daraus schneiden können, aber da hat sich hinterher jemand massiv aufgeregt, wie das können wir nicht senden.

00:16:39: Da ist Morenkopfbrötchen gesagt, das ist halt, ich meine, ganz ehrlich, Schaumkuss klingt widerlich.

00:16:45: Ich will niemandem einen Schaumkuss geben.

00:16:47: Wenn ich mir vorstelle, meinem Kind oder meiner Mutter oder meiner Partnerin würde ich einen Schaumkuss geben.

00:16:53: Also, das hat alles andere.

00:16:56: Aber du merkst, es ist ein Thema, bei dem ich nicht an das Gute im Menschen glaube.

00:17:04: Und vor der Corona-Pandemie habe ich gesagt, schöne Sache, ich glaube Toleranz tut den Menschen gut, aber die Menschen sind nicht tolerant.

00:17:13: Die Menschen sind egoistisch.

00:17:15: Die Menschen stellen ihre persönliche Lebensanstimmung als das Nonplus-Ultra dar.

00:17:24: Und jetzt gibt es halt einfach ein paar Nischen, wo man vielleicht Wählerstimmen finden kann oder was auch immer.

00:17:31: Und das siehst du auch bei diesen ganzen Instagram.

00:17:34: Instagram ist ja die Hure aller Loser aus meiner Sicht.

00:17:39: Denn da hast du Influencer, die heute zu dem Thema Umweltschutz, morgens zum Thema Nachhaltigkeit, übermorgens zum Thema Gendern und dann irgendwann auch was zum Ukraine-Krieg sagen.

00:17:51: Und die haben keine Meinung, sondern die schauen einfach nur, wo sie die meisten Follower herbekommen.

00:17:57: Und das ist so schade, dass wir keine Persönlichkeiten mehr in unserem Land haben.

00:18:04: Und zwar durch die Bänke, egal durch alle Berufsgruppen, die wirklich ein Standing haben und sagen, hier stehe ich, das ist meine Meinung, dafür stehe ich ein.

00:18:15: Der Einzige, der sowas im Moment für mich sichtbar noch macht, ist Dieter Hallaford.

00:18:20: Der sich immer mal wieder positioniert, Sachen infrage stellt, dafür natürlich auch massiv Purgel bekommt, dem ist aber egal ist, ob deswegen irgendjemand mehr in seinen Schlossparktheater kommt oder nicht.

00:18:33: Und bei den meisten anderen muss ich sagen, habe ich den Eindruck, es geht ja nur um Follower.

00:18:44: Das habe ich lang genug geredet. Wir haben fast eine halbe Stunde mit diesem Thema.

00:18:48: Eigentlich wollen wir über Schlafstörungen sprechen, oder?

00:18:51: Ich sehe schon, da gibt es viel, viel zu reden. Was ich mich frage, was ich noch so mitgeben möchte, ist, weil du von Toleranz gesprochen hast, ob wir nicht viel zu viel toleriert haben und endlich mal anfangen dürfen zu akzeptieren,

00:19:17: entweder, dass Dinge so sind oder, dass wir jetzt etwas tun dürfen, anstatt immer nur alles zu tolerieren, alles und jeden zu tolerieren.

00:19:28: Eine zweite Frage, die ich mir stelle, ist, ob heutzutage und vor allem in den letzten Jahren, gerade Social Media dazu enorm beigetragen hat, Echeräume zu schaffen

00:19:41: und kleine Gruppen lauter werden zu lassen, als das früher vielleicht der Fall war, wo ich natürlich keine Vergleichswerte habe, inwieweit sich über solche, ich nenn's mal, Befindlichkeiten ausgetauscht wurde oder nicht,

00:20:02: weil das früher einfach ein bisschen schwieriger war, denke ich. Und eine dritte Sache ist, dass ich glaube, dass die Menschen, die sich heute mit all diesen Sachen beschäftigen oder auch nicht beschäftigen,

00:20:20: die eine Meinung dazu haben oder auch keine Meinung dazu haben, sehr viel von außen gesteuert sind, sehr viel im Außen suchen und wenig Selbstwert im Innen- und Selbstsicherheit im Innen- einfach aufbauen konnten,

00:20:40: warum auch immer, um sich sicher zu fühlen, überhaupt bei gewissen Themen mitsprechen zu können und nicht mit irgendwelchen Limitierungen zu kämpfen haben, die Ihnen nachts vielleicht den Schlaf rauben.

00:21:01: Also, ich war ja vor ein paar Wochen in Ghana, zusammen mit meinem Sohn und ich hab irgendwann, so nach fünf Tagen gesagt, mir fällt auf, dass uns hier kein Mensch anguckt.

00:21:16: Es ist so, als würden wir überhaupt nicht auffallen. Und mein Sohn hat gesagt, ich weiß nicht, was bei dir abgeht, aber hier guckt uns jeder an. Jeder start uns an.

00:21:30: Das heißt, wir haben zwei völlig unterschiedliche Wahrnehmungen gehabt. Und ich glaube, das beschreibt es eigentlich ganz gut, weil ich mich in diesem Land wohlgefühlt habe, mit dem Gefühl, dass mich keiner angafft,

00:21:46: weil ich ja umgekehrt die Situation kenne, wenn ein Afrikaner oder jemand mit anderen auffälligen Merkmalen, der offensichtlich aus der Norm heraussticht, durch die Straßen läuft.

00:22:00: Und er hat sich in dem Land wohlgefühlt, trotz diesem Gefühl, dass ihn jeder anguckt.

00:22:08: Und deswegen, weiß ich, es gibt ja nicht nur eine Wahrheit auf der Welt. Es gibt verschiedene Arten, wie jeder sein Leben gestaltet.

00:22:18: Und es gibt auch so diesen Übersatz, jeder soll nach seiner Fassung glücklich werden. Und dabei kann man es doch einfach belassen.

00:22:27: Und wenn ich heute sage, tu, was dich glücklich macht, solange dort Raum bleibt, für die Wünsche der anderen, dann ist doch auch im Endeffekt alles gesagt.

00:22:43: Oder hier klassisch aus der Bibel. Ich kenne die Bibel nicht im Detail, sie interessiert mich auch nicht, aber es wird immer wieder zitiert.

00:22:51: Man soll, wie man eine Regel, andere Menschen so behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte.

00:22:57: So. Und ich habe eine Zeit lang in Mannheim gewohnt und da gibt es einmal im Jahr auch den Christopher Street Day.

00:23:03: Und ich habe mich mit sehr vielen schwulen Bekannten und Bekanntinnen um es mal zu gendern.

00:23:10: Und ich hasse dieses grammatikalische Geschlecht zu missbrauchen.

00:23:15: Also es wird ja in der Gender-Diskussion werden ja grammatikalische Geschlechter vergewaltigt.

00:23:21: Ein Studierender ist niemand, der an einer Universität eingeschrieben ist, sondern ein Studierender ist jemand, der jetzt in diesem Augenblick gerade am Studieren ist.

00:23:32: Deswegen ist es auch Studierender, gerundium. Und da werden einfach Sachen gemacht.

00:23:38: Genau. Aber auf jeden Fall habe ich mich mit vielen schwulen und lesbischen Bekannten unterhalten und habe gesagt, was ist die Idee dahinter bei einem Christopher Street Day Leute,

00:23:48: halbnackt in Lack und Leder, da oben eine Party machen zu lassen?

00:23:53: Das wird in meinen Augen nicht unbedingt dazu beitragen, diesen Prinzip von "verhalte dich so, wie du möchtest, dass andere dich auch behandeln" oder "behandle andere so, wie du möchtest".

00:24:06: Da müsste ich als Heteroi auch so eine Show machen, um Toleranz von den Homosexuellen zu haben.

00:24:14: Oder irgendwann stellt sich heraus, dass man - und Gott bewahre, ich hoffe, dass ich diesen Tag nie erleben werde -

00:24:25: dass man Pädophilie nicht heilen kann. Wird dann Pädophilie plötzlich eine schwere sexuelle Orientierung?

00:24:36: Und man muss halt damit leben, dass es Menschen gibt, die so etwas mögen und man schafft dann Räume,

00:24:43: vielleicht indem man Importware aus dem Ausland holt, so wie man das ja als Deutscher Sex-Tourist gerne in Thailand schon praktiziert.

00:24:52: Also ich finde, es gibt wirklich, wenn man das Ganze mal hochspent, ein Staat muss doch ein Interesse daran haben, dass die Bevölkerung auf natürliche Weise wächst.

00:25:05: Aber ein Staat hat eher Interesse daran, dass sein jährliches Bruttoinlandsprodukt kontinuierlich wächst, anstatt dass die Menschen im Land kontinuierlich wachsen.

00:25:25: Aber der Staat braucht Steuerzahler. Sagen wir mal so, ursprünglich, der Staat braucht Menschen, die diesen Staat überhaupt am Laufen halten.

00:25:35: Er braucht Steuerzahler und er braucht im Ernstfall Menschen, die das Land verteidigen können.

00:25:41: Das heißt, er braucht ein Konzept, bei dem Kinder auf die Welt kommen und glücklich aufwachsen.

00:25:50: Und wenn dieses Konzept jetzt durch Familienkonzepte stattfinden soll, in denen diese natürliche Biologie als nicht mehr etwas Besonderes dargestellt wird,

00:26:09: sondern nur ein Modell von vielen ist, finde ich, ist das Aus Sicht eines Staates.

00:26:17: Und da geht es überhaupt mal eine persönliche Meinung dazu mal komplett aus und vor,

00:26:21: sondern Aus Sicht des Interesse eines Staates geht das völlig in die falsche Richtung.

00:26:27: Aber, ich stelle dir ganz kurz dazu noch, wir überlegen gerade den Mars zu besiedeln. Wäre es da zu sinnvoll, nicht heteromenschen hochzuschießen,

00:26:42: um den Mars zu besiedeln, wäre es sinnvoll Menschen, denen, ich weiß nicht, ob sie Mann oder Frau sind, die irgendwie eine Geschlechtsidentität haben,

00:26:52: bei der man nicht genau weiß, was es ist, Menschen, die die gleichgeschlechtliche Liebe bevorzugen,

00:26:58: das wären doch alles keine Kandidaten für eine Marsbesiedelung, weil man auf den Mars gerne vorzugsweise mehr Frauen haben möchte als Männer

00:27:07: und dann dort möglichst schnell diesen Mars besiedelt.

00:27:10: Das heißt, man sucht Männer, die gerne Frauen mögen und Frauen, die gerne Männer mögen, damit das Prinzip Marsbesiedelung, also quasi eine neue Gesellschaft zu gründen, funktionieren kann.

00:27:21: Ich kann deinen Gedankengang nachvollziehen.

00:27:25: Ich habe allerdings anknüpfend noch mal auf das Gespräch von letzten Samstag mit der Jugendlichen, wo ich eben auch gesagt habe,

00:27:34: aber es gibt einfach auch Triebe, die in uns verankert sind, als Frau, als Mann,

00:27:43: dass wir in Reproduktion gehen, um quasi die Bevölkerung zu erhalten und zu vermehren.

00:27:51: Und ich habe mich gefragt, wie das mit ihrem Konzept des Gendans zusammenpasst oder des Genderfluiden zusammenpasst.

00:28:03: Und die Antwort, die ich bekommen habe, war wieder überraschend von so einer jungen Frau, weil sie sagte,

00:28:15: natürlich kann ein biologisches Geschlecht Mann mit einem biologischen Geschlecht Frau Kinderzeugen,

00:28:23: aber dabei ist es doch egal, ob ich mich in dieser Rolle als Mann oder Frau definiere.

00:28:35: Wenn es darum geht, zu reproduzieren und diesem Geschlechtsakt Raum zu geben, als biologisch männlich und biologisch weibliche Personen,

00:28:50: dann geht es doch nur darum, dass man sich als Mensch gut riechen kann, wenn man mal auf die Pheromone zurückgeht,

00:29:00: und nicht, ob derjenige sich jetzt als Sozialmann oder Frau definiert.

00:29:10: Und das ist ein bisschen wirres Gedankenkonstrukt, weil es in uns so verankert ist, zu sehen,

00:29:17: ein biologischer Mann ist auch ein sozialer Mann, ist ein Mann, der Rollen übernimmt, die Männern eher zugeteilt werden.

00:29:25: Und bei Frauen andersherum, aber das Losgelöst davon zu betrachten, ist ziemlich schwierig und bedarf ein bisschen Verstandsakrobatik,

00:29:41: nenne ich es jetzt einfach mal, weil es nicht dem Konzept entspricht, das wir gelernt haben.

00:29:50: Also, bei einer 16-Jährigen weiß ich jetzt nicht, inwieweit sie schon so weit denkt,

00:29:56: um sich darüber im Klaren sein zu können, wie irgendwann mal ihre Familie aussehen wird.

00:30:02: Ich sage mal, so viel Erfahrung im zwischenmenschlichen Bereich und Sexualität, wie sie das vielleicht im Moment gerade glaubt,

00:30:15: hat sie mit Sicherheit noch nicht. Sie hat mit Sicherheit auch noch nicht alle Varianten der Möglichkeiten,

00:30:22: sich sexuell auszuleben und sein biologisches Geschlecht zu nutzen, bedient.

00:30:28: Und vor allem, weißt du, da spielen so viele hormonelle Sachen eine Rolle, so viele Einflüsse,

00:30:35: die im Moment natürlich auch irgendwie cool sind und trendy.

00:30:40: Und ich will gar nicht jetzt unterstellen, dass sie noch nicht die nötige Reife hat, um sich darüber eine Meinung zu bilden.

00:30:46: Nur würde ich so eine Diskussion, glaube ich, lieber mit einer 45-Jährigen-Kirche,

00:30:52: Kinderlosen, Frau, die sich entschieden hat, kein Kind haben zu wollen, weil sie sich nicht als

00:30:58: Frau fühlt, was man sich 25 Jahre monatliche Menstruation und Schmerzen in Kauf genommen hat,

00:31:06: um hinterher nicht das Wunder der Geburt erleben zu können, mit lieber mit so einer Frau unterhalten,

00:31:12: die weiß wovon sie redet, weil sie das gesamte Prozedere durchlaufen hat. Und wir

00:31:19: haben aber noch ein anderer Gedanke, als du das so erzählt hast. Und zwar, ich glaube,

00:31:26: also diese Rollenverteilung, dass bestimmte Dinge Männern zugeschrieben werden, andere Frauen,

00:31:34: ich glaube, dass das irgendwann mal einen Sinn hatte. Und in der 30-jährigen therapeutischen

00:31:44: Arbeit, auf die ich zurückblicke, habe ich festgestellt, dass Beziehungen meistens dann

00:31:48: auseinandergegangen sind, wenn die Rollenverteilung nicht klar war. Das heißt, wenn ich mir angucke,

00:31:56: dass Ehren wirklich über 50 Jahre andauern. Da hat der Mann bestimmte Aufgaben und die Frau

00:32:05: bestimmte Aufgaben. Ob das jetzt Aufgaben sind, die man als rein männlich definiert oder rein

00:32:10: weiblich, das sei jetzt mal dahingestellt. Was dann genau die Definition von Mann und die Definition

00:32:16: von Frau ist, ist ja dann auch noch mal eine Frage. Wenn man es nicht rein biologisch betrachtet,

00:32:22: wobei das die einzige Möglichkeit ist, es wirklich zu definieren, die biologische Definition. Aber in

00:32:30: dem Moment, in dem wirklich ein Paar die Rollenverteilung für sich geklärt hat, würde es so sein, dass wenn

00:32:39: irgendeiner von beiden mal stirbt, der andere zu 50 Prozent handlungsunfähig ist, weil einfach die

00:32:45: andere Seite des Lebens aber. Aber jetzt als Beispiel, du warst selbst bei der Bundeswehr. Wenn du jetzt

00:32:53: in einem Kampfeinsatz gewesen wärst. Ich persönlich bin der Meinung, Frauen in Kampfeinsätze zu

00:33:04: schicken im Rahmen der Bundeswehr kann nicht im Interesse des Staates sein. Warum? Wenn ich jetzt

00:33:12: dieses Prinzip mal durchkalkuliere, würde es möglich werden müssen, dass jede Frau in diesem

00:33:23: Land zur Waffe greift und gegen den Feind kämpft. Und jetzt können sie dadurch die Situation

00:33:32: entstehen, dass alle Frauen sterben und nur noch Männer übrig bleiben, weil die Frauen irgendwie

00:33:38: mutiger sind, aggressiver, schneller loslaufen, besser getroffen werden, keine Ahnung warum.

00:33:44: Aber gesehen davon, dass ich glaube, dass Frauen in Krieg, in Gefangenschaft grausamere Dinge

00:33:50: angetan werden als Männern in Gefangenschaft und zwar denütigindere Dinge, nicht unbedingt von

00:33:56: von Foltersachen oder sowas, ist es einfach so, dass man ein Land nur mit Männern einfach schwieriger

00:34:06: bevölkern kann, als wenn man sich gut um die Frauen kümmert. Wir sagen ja auch nicht umsonst

00:34:14: Mutter Erde, weil wir wissen, dass aus der Weiblichkeit heraus alles wächst und deswegen glaube

00:34:23: ich, dass so diese, dieses ständige Gleichberechtigung in allen Bereichen, was die Emanzipation so in

00:34:33: den letzten Jahrzehnten gefordert hat, den Frauen nicht in jedem Punkt gut getan hat, also von außen

00:34:41: betrachtet. Und ich glaube, dass diese Vielseitigkeit zu mehr Verwirrung als zu Ordnung und Struktur

00:34:55: führt. Und wenn man sich anguckt, dass heute kaum noch ein Jugendlicher wirklich zu was zu

00:35:01: gebrauchen ist, wenn es um einen Ausbildungsplatz geht oder ein Job irgendwas geht, alle wollen

00:35:06: Influencer werden, keiner will mehr körperlich arbeiten, alle haben irgendwie das Geheimrezept,

00:35:12: um online Millionär zu werden, da geht gerade einfach im Moment eine ganze Menge schief. Wenn wir

00:35:19: heute tatsächlich in einen Krieg involviert würden, würden die ganzen Helikoptereltern ihren

00:35:26: völlig Kampf und hauglichen Spresslingen morgens das Frühstück an die Front bringen. Aber wundet

00:35:35: es dich nach den Generationen davor und der Entwicklung der letzten, ich sag mal, 50 Jahre,

00:35:45: dass die Menschen viel mehr im Kopf sind, weniger körperlich arbeiten und sich von den Rollen

00:36:00: immer weiter entfernt wird, wie sie, ich sag mal, vielleicht in der ersten Hälfte des letzten

00:36:07: Jahrhunderts sich klar definiert immer noch hatten bis die Emanzipationsbewegung, wir hatten ja auch

00:36:20: dabei im März den Internationalen Frauentag und all das, was damit ein Herr ging, aus was er

00:36:29: gewachsen ist und wie sich Frauen in der Gesellschaft etabliert haben. Also ich kann mir heutzutage

00:36:38: zum Beispiel nicht vorstellen, dass mein Mann sagt, okay, ich habe kein Bomben, dass du jetzt

00:36:44: da und da arbeitest, ich kündige deinen Job, das war aber bis 1973 einfach noch so. Und ich kann

00:36:52: mir auch nicht vorstellen, dass ich heute nicht wählen gehen darf und meine Meinung einfach

00:36:58: weniger wert ist, wie die Meinung eines Mann ist. Und da finde ich Emanzipation genau an der richtigen

00:37:07: Stelle eingesetzt und da kann ich auch verstehen, dass Menschen auf die Straße gehen und dagegen

00:37:16: rebellieren. Ich kann aber auch verstehen, dass Generationen, die heutzutage groß werden, einfach

00:37:26: sich ein Stück weit verloren fühlen, keine Orientierung mehr haben, weil beide Elternteile

00:37:32: vielleicht arbeiten sind, gar nicht mehr wirklich klar ist, wer hier was übernimmt, weil vieles

00:37:40: vielleicht auch outgesourced wird oder gar nicht gemacht wird. Und dass dann eine gewisse Orientierungslosigkeit

00:37:47: da ist, vieles sich nur noch im Kopf abspielt, rein theoretisch und daraus natürlich auch andere

00:37:59: Erkrankungen entstehen können. Gerade die, die den Kopfbereich angehen, die in den letzten Jahrzehnten

00:38:08: deutlich zugenommen haben, ist auch verständlich irgendwo, meiner Meinung nach.

00:38:14: Also die Anzahl der häuslichen Gewalt zum Beispiel ist deutlich hochgegangen. Auch Norden, das wird

00:38:24: auch noch mal während der Corona-Pandemie vorgeschoben, also offensichtlich Übergriffe auf die Kinder.

00:38:30: Wenn ich, weil ich mich ja mit manipulativen Techniken auseinandersetze und sowas, habe ich

00:38:39: mich mal und auch wie Massen manipuliert werden, habe ich mir mal die Schrift von Adolf Hitler,

00:38:49: "Mein Kampf zu Gemüte geführt", den Anfang. Und wenn du die ersten 50 Seiten nimmst,

00:38:55: kannst du das auf die heutige Gesellschaft 1 zu 1 zu übertragen. Und Emanzipation ja,

00:39:03: nur wir müssen doch nicht aus Frauen Männer machen und aus Männern Frauen. Wäre es denn für

00:39:10: dich in Ordnung gewesen, wenn nach der Geburt eurer Kinder sein Mann gesagt hätte, weißt du was,

00:39:17: Nina? Ich bleib zu Hause, ich kümmer mich um die Kinder, geh du arbeiten. Hättest du das gemacht?

00:39:22: Vermutlich eher nicht. Warum nicht? Weil es mir als Mutter glaube ich schwer gefallen wäre,

00:39:36: gerade am Anfang solange Zeit von meinem Kind getrennt zu sein. Aber warum soll es für

00:39:42: ein Vater einfacher sein, von seinem Kind getrennt zu sein als für die Mutter? Weil der Vater eine

00:39:48: andere Bindung zu dem Kind hat. Wie sagt das? Es sind nachweislich, darf zu wohnen Studien gemacht,

00:39:57: Hirnzellen des Kindes in dem Hirn der Mutter zu finden. Also es ist von, von, ja, von biologischer

00:40:12: Seite schon nachvollziehbar, warum eine andere Verbindung, ich spreche nicht von einer tieferen

00:40:18: oder intensiveren, aber es ist einfach eine andere Art der Bindung. Aber merkst du wie abstrakt

00:40:27: dieser Argumentation wird? Also es ist doch völlig normal eigentlich, dass wenn man neun Monate

00:40:34: einen, einen, einen Kind in sich heranwachsen spürt, ja, dass man eine ganz andere auch emotionale

00:40:42: Verbindung zu dem Kind hat und dass jede Mutter kämpft wie eine Wölfin, um nicht von ihrem

00:40:48: Kind getrennt zu werden, gerade auch wenn sich die Eltern dann trennen, ja. Aber was merkst du,

00:40:56: wie komplex man plötzlich versucht zu erklären, wie wissenschaftlich man versucht zu erklären,

00:41:02: warum jetzt eine Mutter eher diejenige ist, die zu Hause bleiben soll und auch zu Hause bleiben

00:41:08: will und nicht sagt, okay, du wolltest ein Kind von mir, hier ist es, jetzt kümmere dich drum,

00:41:13: ich punkte ein bisschen Muttermilch noch ab, ansonsten kriegen wir auch ein Supermarktmilch für

00:41:18: das Kind und ich gearbeiten, weil ich mehr Geld verdiene als du. Also wahrscheinlich gibt es auch

00:41:23: diese Paare, das darf man ja gar nicht, gar nicht außen vorlassen, dass es wahrscheinlich auch die

00:41:31: Frauen gibt, die da eher weniger Bock drauf haben, sondern sagen, okay, vielleicht brauche ich einfach

00:41:38: jetzt noch ein Kind und ja. Genau. So und da haben wir dann aber wieder die Ausnahme, die zur Regel

00:41:43: gemacht wird und ich finde, dass das im Moment zu oft passiert, weil es ist einfach die Ausnahme,

00:41:48: dass der Mann zu Hause bleibt und die Frau arbeiten geht, das ist einfach so, ja. Und dann wollen die

00:41:56: Frauen Berufe ausüben, die die Männer ausüben, aber auch nicht alle. Ich habe jetzt noch nicht

00:42:03: erlebt, dass Frauen darauf bestehen, im Untertagebau zu arbeiten, ja. Ich habe noch nicht erlebt,

00:42:09: dass Frauen darauf bestehen, dass Männer auch im Kreissaal arbeiten sollen. Ich habe mich mal als

00:42:16: Arzthelferin beworben, als ich ganz jung war, ich wurde abgelehnt, weil das Clientail eine

00:42:23: Frau erwartet. Es war eine psychiatrische Praxis damals. Ich glaube, dass es verschiedene Rollen

00:42:33: in unserer Gesellschaft gibt, die einfach eher dem männlichen oder eher dem weiblichen Geschlecht

00:42:40: zugeordnet sind. Ja, das ist genau wie im Krankenhaus die Schwester. Wenn da auf einmal ein

00:42:48: Krankenpfleger vor dir steht, wenn du nach der Schwester gerufen hast, dann ist es komisch.

00:42:56: Das ist ein Bild im Kopf der Gesellschaft, dass das da so ist. Und wie oft werden Männer

00:43:06: hochgelobt, wenn sie zu Hause bleiben und auf das Kind aufpassen, damit die Frau in Ruhe

00:43:16: einkaufen gehen kann und sich da mal ausruhen kann. Also es ist ja immer so, wenn ich weg bin und mein

00:43:27: Mann passt auf die Kinder, da hast du aber einen guten, der auf die Kinder aufheißt, der war genauso

00:43:32: daran beteiligt wie ich auch. Und der hat genauso Verantwortung wie ich auch. Dass da beides immer so

00:43:43: unterschiedlich bewertet wird, das finde ich spannend. Kriegt dein Mann genauso Komplimente,

00:43:58: wenn du beim Auto einen Ölwechsel machst? Sagt er dann, wow, da ist aber eine tolle Frau, die kann

00:44:04: Ölwechsel beim Auto machen, ist ja geil. Weißt du, wenn der Mann Windelwechsel kann, dann kriegen

00:44:11: irgendwie alle Freundinnen der Ehefrau feuchte Höschen. Aber wenn die Frau einen Ölwechsel

00:44:19: machen kann, beim Auto oder einen Reifenwechsel nur mal, da kommt nicht irgendwie jemand, was

00:44:26: hast du für eine männliche Frau, das ist aber nicht weiblich. Was stehst du wie ich mein? Es wird

00:44:31: immer so mit zweierlei Maß gemessen. Und ich glaube, die Männer fühlen sich ganz wohl darin,

00:44:39: dass es Bereiche gibt, in denen die Frauen einfach auch nicht rein wollen. Also keine Frau will mit

00:44:51: anderen Männern bei einem Videorabend Bier trinken, dröpsend und furzend auf der Couch sitzen.

00:45:00: Ich kenne ganz wenig Frauen, die darauf Lust haben. Und genauso wenig Männer kenne ich,

00:45:08: die Lust haben einen Proseccoabend mit Tupperveranstaltung. Ich habe mal versucht,

00:45:18: eine rein männliche Tuppervorführung zu organisieren. Männliche Tupperberaterin plus männliche Gäste.

00:45:26: Nicht geklappt. Und ich finde, das ist ja auch in Ordnung und ich komme da mal zurück auf den

00:45:35: Kindergarten. Da sieht man ja schon, dass die Jungs eher raufen, die Mädchen eher diskutieren. Da

00:45:44: fängt es schon an, weil der Art wie Probleme gelöst werden. So, dann kann man dann nicht von

00:45:50: einem erwachsenen Mann verlangen, dass er genau so eine Bereitschaft hat zur Kommunikation,

00:45:56: wie die Frau dann entsprechend ist. Sondern dann sollen die Männer kommunizieren, weil die Frauen

00:46:03: das wollen. Und ich glaube, das ist einfach dieses Dilemma, das, was ich vorhin auch schon gesagt

00:46:11: habe, jeder hält seine Art zu leben. Da nehme ich mich gar nicht raus für die ideale Art der

00:46:19: Lebensführung. Und wir wünschen uns, manchmal fordern wir es auch, dass alle anderen genauso

00:46:28: leben. Wenn ich sportlich bin, dann möchte ich, dass die Menschen um mich herum sportlich sind. Wenn

00:46:34: ich eine Frau habe, die gerne kocht und sich liebevoll um den Haushalt kümmert, weil sie einfach

00:46:40: einen Blick hat für solche schönen Sachen, die man im Haus machen kann. Und ich halt einfach,

00:46:46: keine Ahnung, was mich auch wohlfühle, wenn die Kartoffeln einfach im Sack irgendwo in der Ecke

00:46:51: stehen und nicht irgendwo hübsch aufgeräumt sein müssen, dann glaube ich, dass jede Beziehung

00:46:59: so aussehen sollte. Und wir hatten ja in den letzten beiden Folgen, hatten wir ja das Thema Raucher

00:47:06: Entwindung und Gewichtsreduktion. Menschen bewegen sich am liebsten in gleichen Kreisen. Deswegen

00:47:12: ist es für viele Raucher, die einen Raucherumfeld haben, auch so schwer sich vom Rauchen zu befreien

00:47:16: und für viele Übergewichtige, die ein übergewichtiges Umfeld haben, so schwer abzunehmen. Und jetzt

00:47:23: ist es natürlich auch bei dieser Diskussion, über die wir jetzt heute hier sprechen, ja, die,

00:47:28: ich nenne es mal psychisch gesund bleiben in einer verrückten Welt. Da haben wir natürlich auch unser

00:47:40: Umfeld. Wir befinden uns in einem bestimmten sozialen Umfeld. Wenn ich in einem sozialen

00:47:47: Brennpunkt arbeite und lebe in einem Hochhaus mit ganz viel sozial schwachen Familien, dann ist das

00:47:58: mein Blick auf die Welt. Und wenn ich in einem Willenfiertel in Wiesbaden lebe, dann ist das

00:48:03: mein Blick auf die Welt. Wenn ich als Therapeut ständig traumatisierte Menschen habe und Tag

00:48:13: ein Tag aus die furchtbaren Geschichten höre, dann ist das mein Blick auf die Welt. Und wenn ich

00:48:19: Startups betreue, die erfolgreich unternehmerisch ständig sind, ist das mein Blick auf der Welt.

00:48:26: Wenn ich in einer Kommune lebe, in der es keine Eltern gibt, sondern es gibt nur kommunale

00:48:33: Mitglieder, die miteinander schlafen und die Kinder werden dann von allen gleichermaßen groß

00:48:38: gezogen. Dann ist das mein Blick auf die Welt. Und wenn ich in einem klassischen Einfamilienhaus

00:48:43: Vater, Mutter, zwei Kinder, Hund und 27 Zwergkaninchen im Garten, dann ist das mein Blick auf die Welt.

00:48:51: Wenn ich Hunde mag, dann erwarte ich, dass jeder meinen Hund toll findet. Wenn ich einen Hund habe,

00:48:57: dann erwarte ich, dass ich mit diesem Hund in jedes Restaurant gehen darf. Ich verstehe nicht,

00:49:01: warum ich ihn nicht mit in den Supermarkt und einen Bäcker nehmen darf. Und ich verstehe auch nicht,

00:49:05: warum er im Flugzeug nicht mit auf den Schoß darf. Wenn ich keinen Hund habe, dann verstehe ich nicht,

00:49:12: warum Menschen ihre Hunde mit in ein Restaurant nehmen müssen oder warum Hunde im Flugzeug mitgeführt

00:49:18: werden müssen. Und so ist es mit allem. Wenn ich Tattoos mag, dann verstehe ich Menschen, die was

00:49:23: gegen Tattoos haben nicht. Wenn ich keine Tattoos habe, dann verstehe ich nicht, warum manche Menschen

00:49:27: ihren Körper als Mahlbuch verwenden. Und das ist, glaube ich, genau dieses Prinzip. Man muss

00:49:34: einfach viele Welten kennenlernen, um festzustellen, dass man sich mit der Art, wie man selbst lebt,

00:49:42: einfach wohlfühlt, ohne den Anspruch zu haben, dass alle das toll finden müssen und alle genauso

00:49:50: sein müssen. Und damit unsere Hörer heute noch mal was für sich mitnehmen können, wenn sie in so

00:49:58: einem Dilemma sind, dass ganz viele unterschiedliche Meinungen, ganz viele unterschiedliche Menschen

00:50:05: zusammenkommen und man sich vielleicht manchmal total verlieren kann in solchen Strudeln des Lebens.

00:50:19: Was würdest du so jemandem mitgeben, wie er sich orientieren kann, wie er für sich seinen Weg

00:50:28: klarer sehen kann und was ihm hilft, sich zu stärken, um widerstandsfähig zu bleiben bei all den

00:50:37: Meinungen? Also ich fange mal andersrum an. Ich sage mal, was ich nicht sagen würde. Ich würde nicht sagen,

00:50:51: ist doch egal, was die anderen denken. Ich würde nicht sagen, ich gucke keiner an. Ich würde nicht

00:51:00: sagen, das finden alle normal. Ich habe das mal erlebt bei einer Mutter, die zwei farbige Kinder

00:51:11: hatte und die haben irgendwann gesagt, alle gucken mich auf der Straße an und dann hat sie gesagt,

00:51:16: nein, das stimmt nicht. Und ich habe gesagt, hör auf deine Kinder anzulügen. Natürlich gucken

00:51:20: dich alle an. Wenn du einen Brandunfall hattest und du hast im Gesicht eine Verbrennung und das

00:51:26: geht nicht mehr weg, natürlich gucken dich die Leute an. Wenn du eine Behinderung hast,

00:51:29: die Leute gucken dich an. Wenn du mit einer Püsche bohr durch die Gegend läufst, gucken dich die

00:51:33: Leute an. Und ich würde sagen, die Leute gucken dich an. Die Leute finden dich komisch. Die Leute

00:51:44: haben Angst vor dir, weil sie es nicht zuordnen, weil sie keine Referenz haben. Nutze das alles

00:51:56: als Chance, um das Leben zu führen, das du haben möchtest. Also das heißt, wenn du irgendeinen

00:52:07: Schicksalsschlag erlitten hast und du entstellt bist, dann kannst du trotzdem alles erreichen,

00:52:15: wenn du dich einfach als Marke mit genau diesem Manko positionierst. Wenn du gerne mit einer

00:52:22: Püsche bohr rumrennen möchtest und die Leute dich komisch angucken, dann fragst sie, ob sie noch

00:52:26: nie eine Püsche bohr gesehen haben. Ich habe das mal erlebt im Flugzeug, da kam jemand und hat

00:52:35: eine Püsche bohr gehabt und dann haben die Leute ihn so angeguckt und er meint, was los, noch nie

00:52:40: eine Schwucht mit Püsche bohr gesehen oder was. Und das war einfach seine Identität. Wenn du jemand

00:52:50: bist, der irgendein anderes Defizit hat, plötzlich sitzt im Rollstuhl oder du kannst nicht mehr richtig

00:53:05: sprechen, dann macht das zu deiner Stärke. Irgendwie überleg dir, welche positive Veränderungen

00:53:15: du möchtest und wie du das trotz der ganzen apokalyptischen Reiter, apokalyptische Reiter,

00:53:21: sind diese Umwelteinflüsse, die dich davon abhalten möchten, dein Ziel zu erreichen, sprich,

00:53:25: Familieangehörige Bekannte, die sagen, das kannst du doch nicht machen, was sollen die Leute denken,

00:53:31: Emotionen, die sagen, so läuft man nicht rum, so zieht man sich nicht an. Das macht man nicht als

00:53:36: Mädchen, das macht man nicht als Junge. Körperliche Symptome, fühlt sich schwach, fühlt sich krank,

00:53:46: fühlt sich müde, fühlt sich ausgelaut. Probleme, irgendwelche Leute geben dir keinen Job oder

00:53:54: Kunden brechen weg oder irgendwas anderes und schickst du als Schläge. Das sind so die fünf

00:54:00: apokalyptischen Reiter und ja, wir haben früher mal in der Ausbildung Citybound nannte sich das

00:54:09: Erlebnisraumstadt. Da ist man als Obdachloser in der Stadt unterwegs gewesen. Man ist als

00:54:16: Rollstuhlfahrer in der Stadt unterwegs gewesen. Man hat einfach die Randgruppenerfahrung selbst

00:54:23: gemacht und wenn du sowas mal gemacht hast, dann verstehst du, ja, es gibt Menschen, die sich in

00:54:29: diesen Bereichen bewegen und ich kann trotzdem dankbar sein, dass ich mich nicht in so einem Bereich

00:54:37: bewegen muss. Wenn ich heute einen Schicksalsschlag hätte und plötzlich, ich sag mal, ich habe ein

00:54:47: Autounfall, das Auto fängt an zu brennen, mein Gesicht ist entstellt, ich bin ein Brandopfer und

00:54:53: dann müsste ich so irgendwie weiterleben. Ich glaube, es wäre schwierig, dennoch glaube ich,

00:55:02: dass mit genau dieser Strategie, die ich gerade beschrieben habe, da eine Lösung wäre. Ich bin

00:55:07: auch sicher, dass ich ein stabiles Umfeld habe, das das Ganze unterstützen würde. Wenn mein Sohn

00:55:16: irgendwann zu merken, egal welcher von beiden sagt, er möchte jetzt lieber ein Mädchen sein,

00:55:21: dann würde ich glaube ich auch lange mit ihm darüber sprechen, ob er diese Entscheidung in

00:55:29: zehn Jahren wieder revidieren wird oder wie das jetzt dazu kommt. Ich würde verstehen wollen,

00:55:38: was in ihm vor sich geht, aber ich glaube, wenn ich ganz ehrlich bin, würde ich mir als Vater auch

00:55:45: die Frage stellen, ob ich in meiner Erziehung irgendwas falsch gemacht habe. Und ich glaube,

00:55:51: das ist ein Aspekt, den man nicht unterschätzen darf. In dem Moment, in dem in der Gesellschaft

00:55:58: neue Strömungen auftauchen, gibt es immer Menschen, die sich fragen, ob sie daran irgendetwas zu

00:56:05: beigetragen haben. Hab ich meinen Sohn zu sehr verwöhnt, dass er in eine bestimmte Richtung

00:56:11: geht, habe ich ihn zu wenig verwöhnt, dass er in eine bestimmte Richtung geht. Denn das eine ist,

00:56:19: so etwas abzulehnen oder ins Lächerliche zu ziehen, das andere ist aber sich zu fragen,

00:56:25: welchen Anteil habe ich daran? Und meine Frage zu beantworten, wenn ich nicht weiß, wo ich mich

00:56:37: bewege und wo die Richtung hingehen soll, dann muss ich mich aus diesem Bereich heraus bewegen.

00:56:47: Also bedeutet, wenn ich das Gefühl habe, dass ich nicht weiß, ob ich ein jung oder ein Mädchen

00:56:55: bin, darf ich mich nicht mit Leuten unterhalten, die eine Geschlechtsumwandlung gemacht haben.

00:57:00: Ich muss mich aus diesem Kreis raus bewegen. Wenn ich raucher bin und ich möchte vom Rauchen

00:57:07: wegkommen, dann möchte ich mich im Kreis von Nichtrauchern bewegen. Wenn ich Krebspatient bin

00:57:16: und ich möchte den Krebs überleben, darf ich mich nicht in einer Krebs-Selbsthilfegruppe

00:57:21: mit anderen Krebspatienten austauschen, weil ich da keine Lösung finde. Wenn ich abnehmen möchte,

00:57:27: dann darf ich mich nicht im Kreis von Übergewichtigen aufhalten, weil ich da keine Lösung finde.

00:57:33: Und wenn ich nicht weiß, wie meine Identität ist, dann darf ich mich nicht im Kreis von

00:57:42: Leuten aufhalten, die nicht wissen, wie ihre Identität ist. Wenn ich eine familiäre Krise

00:57:48: habe, wenn ich Eheprobleme habe, darf ich mich nicht im Umkreis von Geschiedenen aufhalten,

00:57:52: wenn ich nicht die Scheuerung planen möchte. Das heißt für alle nur denkbaren Szenarien,

00:58:02: die man sich hier so überlegen könnte, ist maßgeblich Klarheit ein wichtiger Faktor. Und

00:58:10: Klarheit erlange ich, indem ich mich orientiere und indem ich vor allen Dingen lösungsorientiert

00:58:20: bin und mich mit Menschen umgebe, die dort sind, wo ich hin möchte, die die Klarheit schon bekommen

00:58:27: haben. Ja und aus medizinischer Sicht halte ich deswegen Selbsthilfegruppen für sehr schwierig.

00:58:36: Man fühlt sich verstanden, aber eine Selbsthilfegruppe, die das Problem löst, fühlt sich ja selbst

00:58:46: als Absurdum. Ja, sehr spannend, wie das heute von dem ursprünglichen Thema Schlafstörungen

00:58:57: zu gesund bleiben in einer verrückten Welt gekommen ist. Wir machen nächste Woche die

00:59:05: Schlafstörungen. Finde ich eine gute Idee, vielleicht habe ich dann auch besser geschlafen

00:59:11: und kann dann einmal vielleicht auch ein bisschen reflektiert runterbrechen, was gute Nächte

00:59:22: und was schlechte Nächte ausmacht. Eine Sache schon, zu der ich leider keine Studie gefunden

00:59:29: habe, weil es wahrscheinlich keiner untersucht, aber Menschen, die einen Mangel an Körperkontakt

00:59:35: haben, schlafen in der Regel auch schlechter. Menschen, die Schlafstörungen haben sollten,

00:59:40: deswegen schauen, dass sie viel Körperkontakt haben, um Armungen, die Kursungen und wenn

00:59:46: ich nur einmal die Woche zur Massage gehe, zu einer einstündigen Teimassage oder so,

00:59:51: wirklich körperliche Berührung, weil körperliche Berührung im Körper signalisiert, dass alles

00:59:57: gut ist. Ja, Oxytozin. Ältere Ehepaare wurden gefragt, ich weiß gar nicht mehr, in welcher

01:00:08: Studie das war, was das Geheimnis ihrer glücklichen Ehe ist. Und ganz viele haben gesagt, dass

01:00:16: sie sich lange umarmen und dass sie sich vor allem zur Verabschiedung jeden Tag, wenn der

01:00:25: Mann oder die Frau das Haus verlässt, sich einen Kuss geben. Und das hat die Lebenserwartung

01:00:32: dieser Menschen um vier Jahre verlängert. Spannend, oder? Ja, aber nicht überraschend.

01:00:42: Nein. Ich meine, wir kennen das von Frühchen, die Kängurutechnik, dass die Babys nackt

01:00:48: auf dem Bauch der Eltern liegen, meistens auf der Mutter nochmal, weil es den Herzschlag

01:00:52: natürlich besser kennt. Und ja, ich meine, was bei Babys funktioniert, das funktioniert

01:00:59: bei der Wachstum auch, weil wir tief in uns immer noch alle Babys sind. Okay, Nina.

01:01:06: Lallelu, bis zum nächsten Mal. Bis nächstes Mal, Jawoll.

01:01:11: Danke für die spannende Folge. Ja, und ich danke dir auch für diesen

01:01:20: Gedankenaustausch und dann Schlafgut. Mach's gut Sven.

01:01:27: [Musik]

01:01:40: SWR 2020

Kommentare (1)

Viktoriia

"Das war wirklich interessant! Danke für die vernünftigen Gedanken, ich habe das Gefühl, dass sie in der Welt immer seltener werden... 'Ich nenne das, geistig gesund zu bleiben in einer verrückten Welt.' - Ein großartiger Satz. Dieser Podcast war viel tiefer, als sein Name vermuten ließ."

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